Die Schweiz ist seit ihrer Gründung ein klassisches Einwanderungsland. Die Zuwanderung hat die Gesellschaft wachsen lassen und Vielfalt zur Selbstverständlichkeit gemacht. Doch der Zusammenhalt entsteht nicht von allein. Bund, Kantone und Gemeinden fördern die sprachliche, berufliche und soziale Integration aktiv. Besonders der soziale Bereich erfordert Offenheit und Engagement ‒ von Zugewanderten ebenso wie von Einheimischen. Im Aargau machten die Flüchtlingstage 2025 in mehreren Regionen Angebote sichtbar, welche zur sozialen Teilhabe beitragen und damit einen wichtigen Beitrag im Integrationsprozess leisten. Zudem erhielten Interessierte Informationen zu den verschiedenen Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements im Asylbereich. Aktionen zum Flüchtlingstag fanden vom 20. bis 22. Juni in den Regionen Aarau, Baden, Brugg, Freiamt und Fricktal statt, in Aargau Süd und Zofingen bereits am 14. Juni.
Region Aarau
Am Flüchtlingssamstag gab es im Kasinopark Aarau ein Programm, das sich hauptsächlich an Familien und Kinder richtete. Im Zentrum stand die Begegnung, der Austausch und die soziale Teilhabe, jenseits der Herkunft und der kulturellen Zugehörigkeit.
Das Team von HEKS Aargau/Solothurn verwandelte mit den anwesenden Kindern Blumentöpfe aus Konservendosen, während dasjenige des Jugendrotkreuzes Aargau mit ihnen Bändeli knüpfte und die Kinder schminkte. Am Stand von Psy4Asyl bastelten die Kinder unter Anweisung einer Kunsttherapeutin Antistress-Ballone und bemalten Steine. Caritas Aargau lud Passant*innen zu einem Quiz ein. Kulturell abgerundet wurde der Anlass mit Tanz und Gesang des kurdischen Vereins Mala Kurda. In der Badi gabs im Rahmen der Gschichtezyt (Stadtbibliothek Aarau) eine Überraschungsgeschichte.
Am Sonntag lud die Pfarrei Peter und Paul zum Gottesdienst ein. Zwei Frauen mit Fluchthintergrund schilderten ihre Geschichte und erzählten von ihrem Integrationsprozess im Aargau. Danach gab es Kaffee und Kuchen im Café Paula im offenen Pfarrahaus. Im Gespräch hatten die Besuchenden zudem die Möglichkeit die gemalten Bilder eines Künstlers mit Fluchterfahrung zu betrachten.
Die Angebote von Freiwilligen für Geflüchtete, welche die soziale Teilhabe fördern, öffneten während der ganzen Woche ebenfalls ihre Türen.
Am Mittagstisch des Stadtmuseums Aarau gab es ein persisches Gericht und eine Führung durch die Ausstellung.
Wir blicken auf ein sonniges und friedliches Wochenende zurück, das der einheimischen und zugewanderten Bevölkerung die Möglichkeit gab, sich zu begegnen, gemeinsam etwas Kreatives zu gestalten, voneinander lernen und.. zusammen zu wachsen.
Das Aarauer OK bedankt sich bei allen Mitwirkenden und Teilnehmenden!
Region Aargau Süd
Der Unterkulmer Samstagsmarkt vom 14. Juni stand ganz im Zeichen des nationalen Flüchtlingstags – und trotz der drückenden Sommerhitze herrschte eine lebendige Atmosphäre auf dem Dorfplatz.
Bereits in den frühen Morgenstunden waren zwei engagierte Mitarbeiterinnen der regionalen Integrationsfachstelle von Impuls Zusammenleben aargauSüd sowie eine Moderatorin des Stammtischs Oberkulm vor Ort. Sie gestalteten zwei Marktstände, die zum Verweilen, Informieren und Begegnen einluden.
Am ersten Stand erhielten die Marktbesucher:innen Einblicke in die Arbeit von Impuls Zusammenleben und in die Bedeutung des Flüchtlingstags. Viele nutzten die Gelegenheit für angeregte Gespräche. Ein kleiner Wissenswettbewerb sorgte für zusätzlichen Austausch und Freude – besonders bei einer glücklichen Gewinnerin, die sich über den Hauptpreis freuen durfte.
Ein besonderer Höhepunkt war der zweite Stand: ein buntes, liebevoll zubereitetes Buffet, zusammengestellt von Frauen mit Wurzeln in verschiedenen Regionen der Welt. Die Vielfalt der kulinarischen Köstlichkeiten – ob aus der Türkei, Eritrea oder Syrien – war eine kulturelle Bereicherung. Die Teller waren gut gefüllt, die Gesichter der Gäste strahlten – ein Zeichen dafür, wie wertvoll solche Begegnungen sind.
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für ihr Engagement, ihre Offenheit und das gelungene Miteinander.
Region Baden
Wir können Integration. Schreiben wir die Erfolgsgeschichte weiter. So wurde auch der diesjährige Slogan der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, der am Badener Fest zum Tag der Geflüchteten im Mittelpunkt stand, neu interpretiert. Bereits am Vorabend wurde das Fest in der Stadtbibliothek mit der Lesung «Nacht in Damaskus» des Autors Shukri Al Rayyan eröffnet.
Dass Integration für alle Beteiligten erfolgreich sein kann, zeigte sich erneut im gelungenen Miteinander: bei den Vorbereitungen, beim Sammeln der Antworten für das interaktive Spiel «50 Geflüchtete haben geantwortet», beim Auf- und Abbau sowie beim Feiern und Tanzen. Im Fokus standen Erfolgsgeschichten: Die Portraits des Projekts «Mein Geschenk an die Schweiz» aus dem Jahr 2016 wurden ausgestellt, und drei Menschen, die damals mitgewirkt hatten, kamen und berichteten von ihren erfolgreichen Integrationswegen – heute, neun Jahre später. Sie sprechen gut Deutsch oder Schweizerdeutsch, haben eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, einen Job gefunden und sind inzwischen finanziell unabhängig.
Sie betonten jedoch auch, dass ihr Erfolg nur möglich war, weil sie mit grossem Willen und unermüdlichem Einsatz die deutsche Sprache und die hiesige Kultur gelernt haben. Zudem konnten sie auf die Unterstützung von Menschen zählen, die sich freiwillig und auf vielfältige Weise für sie engagiert haben. Solche Beziehungen bereichern alle Beteiligten, bleiben bestehen und tragen wesentlich zur Integration in unserer Gesellschaft bei.
Der Tag der Geflüchteten wurde dieses Jahr mit einem fröhlichen Begegnungsfest gefeiert – mit leckerem Essen, Musik und Tanz. Am Sonntagmorgen fand zudem ein Gottesdienst statt, in dem die Ereignisse noch einmal zusammengefasst wurden.
Region Freiamt – Wohlen und Umgebung
«Die Heimat zu verlassen, ist eine schwierige Entscheidung» – darin sind sich Uliana Zasidkovych (Ukraine) und Shagheyegh Raisi Nafchi (Iran) einig. Die beiden geflüchteten Frauen diskutierten auf dem Podium gemeinsam mit Aargauer Grossrätinnen und Grossräten aus dem gesamten politischen Spektrum über die Hürden und realen Schwierigkeiten, in der Schweiz Fuss zu fassen. Fabian Hägler, Chefredaktor der Aargauer Zeitung, moderierte die kontroverse Diskussion souverän und leitete den Appell an die Aargauer Politik weiter.
Die Verbundenheit mit der jeweiligen Heimat war auch an den Ständen rund um die Kirche St. Leonhard in Wohlen spürbar. Ukrainische Spezialitäten, eritreischer Kaffee und Älplermagronen – das kulinarische Angebot aus verschiedenen Ländern stand exemplarisch für das friedliche Nebeneinander unterschiedlicher Kulturen.
Der ukrainische Chor lud zum Tanzen und Singen ein und trotzte mit seinen Liedern der traurigen Realität des Krieges. Auch die Zeichnungsausstellung von Sabrina, einem geflüchteten Mädchen, zeugte vom Traum von Frieden und Einigkeit.
Kinder jeden Alters – vom Kleinkind bis zum Teenager – vergnügten sich beim Basteln, Malen, Geschichtenhören und im Graffiti-Workshop.
Ein Theaterstück, gespielt von Geflüchteten, führte dem Publikum auf humorvolle Weise vor Augen, was es heisst, ein «richtiger Schweizer» zu sein. Das satirische «Einschweizerungs-Training» spielte mit Klischees und nahm die Themen Jassen, Käse und Pünktlichkeit augenzwinkernd aufs Korn.
Den Abschluss bildete der Dokumentarfilm Gefangene des Schicksals des Regisseurs Mehdi Sahebi.
Unter dem diesjährigen Motto «Zusammen leben – zusammen wachsen» wurden die Besucher*innen für das Thema Flucht und Integration sensibilisiert. Der Flüchtlingstag in Wohlen bewies eindrucksvoll: Ein Miteinander ist möglich.
Region Zofingen
Am Samstag, 14. Juni 2025, fand der Flüchtlingstag Zofingen unter dem Motto «Zusammen leben. Zusammen wachsen.» statt.
Bei einer Standaktion mit Backwarenverkauf am Bahnhofsplatz Zofingen wurde auf das Thema soziale Teilhabe und freiwilliges Engagement für Geflüchtete aufmerksam gemacht. Der Erlös der verkauften Backwaren und Snacks ging an die Schweizerische Flüchtlingshilfe. Getragen wurde die Aktion von: Reformierte Kirchgemeinde Zofingen, Römisch-katholische Kirchgemeinde Zofingen, Evangelisch-methodistische Kirche Zofingen, Integrationsnetz Region Zofingen, Kirchlicher Regionaler Sozialdienst Aargau-West, Katholischer Frauenverein Zofingen, IG Deutsch Zofingen, Fachstelle Integration Zofingenregio, Projekt Leben&Lernen, HEKS Neue Gärten.
Wir können Integration – lasst uns die Erfolgsgeschichte weiterschreiben.
Medienmitteilung (PDF, 165 KB) und Plakat/Flyer (JPG, 855 KB)
Impressionen aus allen Orten:
Wir können Integration – lasst uns die Erfolgsgeschichte weiterschreiben.
Medienmitteilung (PDF, 165 KB) und Plakat/Flyer (JPG, 855 KB)
Medienberichte:
Viel Hoffnung auf besseres Leben
(PDF, 245 KB, Wohler Anzeiger)
Ein Tag der Vielfalt
(PDF, 665 KB, Wohler Anzeiger)
Austausch der Kulturen am Flüchtlingstag
(PDF, 140 KB, Aargauer Zeitung)
Ein Spiel, das verbindet
(PDF, 2 MB, rif, Integration Region Brugg)
Das Unsichtbare sichtbar machen
(PDF, 750 KB, Wohler Anzeiger)
«Es soll ein Austausch auf Augenhöhe stattfinden»: Wenn der Cricket-Schläger zum Dialog einlädt
(PDF, 740 KB, Aargauer Zeitung)
Es wird einiges geboten
(PDF, 675 KB, Wohler Anzeiger)
Dem Schicksal ausgeliefert
(PDF, 790 KB, Wohler Anzeiger)
Nationaler Flüchtlingstag in Wohlen
(PDF, 35 KB, Pfarrblatt Nordwestschweiz)
Zusammen leben – zusammen wachsen
(PDF, 790 KB, Wohler Anzeiger)
Zusammen leben – zusammen wachsen
(PDF, 460 KB, Lichtblick)
Unterstützt durch:
Koordiniert durch: Aargauer Landeskirchen, Anlaufstelle Integration Aargau, Caritas Aargau, HEKS Aargau / Solothurn, Regionale Integrationsfachstellen, Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Aargau, Verein Netzwerk Asyl Aargau. Mitgetragen von vielen lokalen Vereinen, Institutionen und Freiwilligen.