Regionale Aktionen 2024

Die diesjährigen Flüchtlingstage standen in Anlehnung an die Kampagne der Schweizerischen Flüchtlingshilfe unter dem Motto «Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte».  Aktionen fanden vom 14. bis 16. Juni in den Regionen Aarau, Baden, Brugg, Freiamt, Fricktal und Zofingen statt, in Aargau Süd am 22. Juni. 

Ein Birrwiler Märtsamstig, wie jeder andere: Anders als alle davor! Angelehnt an den diesjährigen Slogan der Flüchtlingstage «Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte.» sorgten verschiedene Kinder- und Jugendvereine aus der Region Aargau Süd für ein vielfältiges Rahmenprogramm und luden zum Mitmachen ein.
Kurz vor dem Mittag traf dann der Bus, bis auf den letzten Platz besetzt, ein. Einmal quer durch das Wynental ging die Sammeltour, um Teilnehmenden aus den regionalen Integrationsangeboten den Märtbesuch zu ermöglichen.
Für das Mittagessen sorgten diesen Märtsamstig Teilnehmende aus den Integrationsangeboten von Impuls Zusammenleben aargauSüd. Das Buffet mit über 15 Gerichten aus verschiedenen Regionen der Welt sorgte fast für Qual der Wahl, was denn alles auf dem Teller Platz hatte! Es gab afghanische, eritreische, kurdische, mazedonische, ukrainische, mosambikanische, sri-lankische, ägyptische, äthiopische, peruanische, türkische, iranische und kurdische Spezialitäten. Wer dies nicht bereits vorher gemacht hatte und sich ein Dessert nicht entgehen lassen wollte, besuchte die eritreische Kaffistube mit traditionellem Hambascha und weiterem feinen Gebäck. Das ungestüme Wetter sorgte vor allem dafür, das alle Märtbesucher:innen noch etwas näher zusammenrückten. Danke an alle Mitwirkenden und Besucher:innen für das schöne Zusammensein!

Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte. So lautet der diesjährige Slogan der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, der auch am Badener Fest zum Tag der Geflüchteten im Zentrum stand. Die Einstimmung erfolgte bereits am Vorabend mit dem eindrücklichen, äthiopischen Dokumentarfilm «among us women» und der dazu passenden Kaffeezeremonie.
Besonders zum Ausdruck kam das Thema in der Podiumsdiskussion am eigentlichen Festtag, wo sich Dr. Clara Bombach, Ethnologin, sowie die beiden Politiker:innen Lea Schmidmeister, SP, und Adrian Schoop, FDP, den Fragen von Moderatorin Patrizia Bertschi, Verein Netzwerk Asyl Aargau, stellten. Insbesondere ging es darum, ob Grossunterkünfte eine geeignete Unterbringungsform für Familien mit Kindern darstellen. Für Bombach, die für ihre Dissertation 365 Tage in einem Asylcamp verbracht hat, sprechen die Fakten aus wissenschaftlicher Forschung klar dagegen. Schmidmeister und Schoop hingegen vertraten dazu erwartungsgemäss gegenteilige politische Meinungen. Aus ihrer jeweiligen Perspektive betrachtet wurden auf beiden Seiten Argumente genannt, die dafür respektive dagegensprechen und beide Standpunkte wurden äusserst rege diskutiert. Der Badener Tag der Geflüchteten ist immer auch ein Gefäss, um Anliegen der betroffenen Menschen aufzuzeigen, unterschiedliche Akteur:innen miteinander ins Gespräch zu bringen, und es ist eine Plattform, wo die Besucher:innen aus erster Hand erfahren können, wie die von der Politik geregelte Integration in der Praxis mit den Menschen gelebt wird und welche Hürden dabei die Integrationsarbeit erschweren. Dass hier die politischen Vorgaben nicht nur deckungsgleich mit den reellen Bedürfnisse der Betroffenen sind, liegt auf der Hand. Umso wichtiger ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben, hinzuschauen, zuzuhören und die Menschen, die in unserem Land Asyl erhalten, als Menschen wahrzunehmen.
Umrahmt von Kinderprogramm, Musik und Tanz, Essen und Trinken stellten die vielen Freiwilligen aus den beteiligten Organisation im Flucht- und Asylbereich in gewohnter Manier ein fröhliches und friedliches Fest auf die Beine, das zahlreiche Besuchende anlockte, Begegnungen und Austausch ermöglichte und gleichzeitig Ausdruck gelebter Integration war.

Am Wochenende des 15. und 16. Juni fanden in der Region Brugg die diesjährigen Flüchtlingstage mit dem Fokus auf geflüchteten Kindern statt. Das Programm startete am Samstag in der Stadtbibliothek Brugg mit einer Lesung von Alexandra Lerch. Die Geschichte «Das Krokodil sucht eine neue Heimat» fesselte die Vorschulkinder und endete mit Bastel- und Malaktivitäten. Parallel zum EM-Spiel Schweiz gegen Ungarn gab es auf dem Eisi-Platz ein Kinderprogramm mit Glitzertattoos, Freundschaftsarmbändern, Mal-Tisch, Button-Maschine und einem kleinen Fussballparcours. Am Abend fand ein Konzert der Band Otrava vor der reformierten Stadtkirche statt, das viele Besucher anzog. Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, der die Bedeutung von Freiräumen für geflüchtete Kinder betonte. Die Veranstaltung war ein grosser Erfolg und zeigte eindrucksvoll, wie verschiedene Organisationen – darunter die RIF, Pfasyl, die Stadtbibliothek und die Kirchen – zusammenarbeiten können, um ein wichtiges Thema in die Öffentlichkeit zu tragen.

Der diesjährige Flüchtlingstag im Freiamt wurde zusammen mit dem Fest «Begegnung der Kulturen» durchgeführt, welches alle zwei Jahre stattfindet. Es war ein wunderbares Fest in Dottikon mit einer Vielfalt an Gesangs- und Tanzdarbietungen, Spielen und Bastelworkshops für die Kinder, Informationsständen und vielen kulinarischen Höhepunkten.
Unbegleitete Jugendliche (UMA) aus der Asylunterkunft in Villmergen bereicherten das Fest mit ihren beeindruckenden Kochkünsten. Es war ein wunderbares Miteinander von Vereinen, Freiwilligen und Fachorganisationen, ein Fest mit vielen glücklichen Gesichtern. Die Stimmung war sehr entspannt und man bekam einen Eindruck, wie bereichernd das Miteinander sein kann, wenn man offen und in Festlaune aufeinander zugeht.
Am Sonntag fand in der reformierten Kirche in Widen der jährliche Flüchtlingstags-Gottesdienst statt, der auf grosses Interesse stiess. Der ukrainische Chor «Creatons» gestaltete das Rahmenprogramm mit ihren wunderbaren Gesängen. Ein syrisches Mädchen führte eine biblische Geschichte in einem Theaterstück auf, das das diesjährige Thema des Flüchtlingstags «Kind sein dürfen auch nach der Flucht» aufgriff.

Flüchtlingstage Aargau 2024: «Kind sein dürfen, auch nach der Flucht»
Medienmitteilung (PDF, 180 KB) und Plakat/Flyer (PDF, 235 KB)

Reformierte Landeskirche AargauRömisch-Katholische Kirche im Aargau


Impressionen aus allen Orten:

 

Flüchtlingstage Aargau 2024: «Kind sein dürfen, auch nach der Flucht»
Medienmitteilung (PDF, 180 KB) und Plakat/Flyer (PDF, 235 KB)

Medienberichte:

Der Himmel hatte ein Einsehen: Das Fest der Kulturen lockte mit Essen und Tanz aus verschiedenen Ländern – und mit Sonnenschein
Aargauer Zeitung

Birrwiler Markt – weltoffen und spannend
Wynentaler Blatt

«Kunst aus dem Koffer»: Ausstellung im «Drei Könige» in Rheinfelden
(PDF, 3 MB, fricktal.info)

Geflüchtete zeigten ihre Kunst
Neue Fricktaler Zeitung

Public Viewing und Kinderfussball zum Flüchtlingstag: «Im Kleinen können wir etwas bewegen»
Aargauer Zeitung

Gemeinsam Tauben fliegen lassen: Das Fest der Kulturen will wieder Menschen verbinden
Aargauer Zeitung

 
Unterstützt durch:

Reformierte Landeskirche AargauRömisch-Katholische Kirche im Aargau

Koordiniert durch: Aargauer Landeskirchen, Anlaufstelle Integration Aargau, Caritas Aargau, HEKS Aargau / Solothurn, Regionale Integrationsfachstellen, Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Aargau, Verein Netzwerk Asyl Aargau. Mitgetragen von vielen lokalen Vereinen, Institutionen und Freiwilligen.