Fest zum Tag der Geflüchteten in Baden
Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte.
Rückblick
Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte. So lautet der diesjährige Slogan der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, der auch am Badener Fest zum Tag der Geflüchteten im Zentrum stand. Die Einstimmung erfolgte bereits am Vorabend mit dem eindrücklichen, äthiopischen Dokumentarfilm «among us women» und der dazu passenden Kaffeezeremonie.
Besonders zum Ausdruck kam das Thema in der Podiumsdiskussion am eigentlichen Festtag, wo sich Dr. Clara Bombach, Ethnologin, sowie die beiden Politiker:innen Lea Schmidmeister, SP, und Adrian Schoop, FDP, den Fragen von Moderatorin Patrizia Bertschi, Verein Netzwerk Asyl Aargau, stellten. Insbesondere ging es darum, ob Grossunterkünfte eine geeignete Unterbringungsform für Familien mit Kindern darstellen. Für Bombach, die für ihre Dissertation 365 Tage in einem Asylcamp verbracht hat, sprechen die Fakten aus wissenschaftlicher Forschung klar dagegen. Schmidmeister und Schoop hingegen vertraten dazu erwartungsgemäss gegenteilige politische Meinungen. Aus ihrer jeweiligen Perspektive betrachtet wurden auf beiden Seiten Argumente genannt, die dafür respektive dagegensprechen und beide Standpunkte wurden äusserst rege diskutiert. Der Badener Tag der Geflüchteten ist immer auch ein Gefäss, um Anliegen der betroffenen Menschen aufzuzeigen, unterschiedliche Akteur:innen miteinander ins Gespräch zu bringen, und es ist eine Plattform, wo die Besucher:innen aus erster Hand erfahren können, wie die von der Politik geregelte Integration in der Praxis mit den Menschen gelebt wird und welche Hürden dabei die Integrationsarbeit erschweren. Dass hier die politischen Vorgaben nicht nur deckungsgleich mit den reellen Bedürfnisse der Betroffenen sind, liegt auf der Hand. Umso wichtiger ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben, hinzuschauen, zuzuhören und die Menschen, die in unserem Land Asyl erhalten, als Menschen wahrzunehmen.
Umrahmt von Kinderprogramm, Musik und Tanz, Essen und Trinken stellten die vielen Freiwilligen aus den beteiligten Organisation im Flucht- und Asylbereich in gewohnter Manier ein fröhliches und friedliches Fest auf die Beine, das zahlreiche Besuchende anlockte, Begegnungen und Austausch ermöglichte und gleichzeitig Ausdruck gelebter Integration war.
Anlass
Freitag, 14. Juni
18.30 Uhr, Reformiertes Kirchgemeindehaus
Äthiopische Kaffeezeremonie, Dokumentarfilm «among us women»
Samstag, 15. Juni
7.30 Uhr, Marktplatz
Stand auf dem Badener Wochenmarkt
10 bis 15 Uhr, Bahnhofplatz
Musik, Essen, Infos, Podium, Kinderprogramm, offene Bühne:
10.15 Uhr: Oleksandra Kyrylieva und Roman Kyryliev – Musik aus der Ukraine
11.00 Uhr: Kurdish Kolektiv
12.00 Uhr: Podium mit Clara Bombach, Lea Schmidmeister und Adrian Schoop
13.30 Uhr: Wir alle sind Choreograph:innen – Choreo-Persona Kappelerhof mit Luvyen Mederos Gutiérrez
14.30 Uhr: roundabout – Streetdance Tanzgruppe
Sonntag, 16. Juni
10.15 Uhr, Reformierte Kirche Baden
Gottesdienst zum Tag der Geflüchteten
Mitgetragen von
Amnesty International (Lokalgruppe Baden), Caritas Aargau, Fachstelle Integration Region Baden, Freiwilligengruppe Würenlos, HEKS Aargau/Solothurn, K-TREFF Baden, Kafi Royal, Public Eye – Regionalgruppe Aargau, Reformierte Kirche Baden plus, Römisch-katholische Kirchen Pastoralraum Aargauer Limmattal, Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Aargau, Verein Netzwerk Asyl Aargau, Verein treff.punkt Wettingen
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